Journalistin und Autorin

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Posts from — Januar 2023

Todestag meines lieben Großonkels

Heute ist – irgendwie passenderweise – auch noch der Todestag meines lieben Onkel Ernst.

Onkel Ernst war ein WK II-Veteran, wie man kaum einen findet.

Ich poste heute erneut meinen Nachruf aus seinem Todesjahr:

R.I.P., Großonkel Ernst
Du hast zu deinem letzten Sprung angesetzt – und ich bin mir gewiss, dein Fallschirm ist aufgegangen und hat dich weich und sicher in der Hand des guten Gottes landen lassen.

Du warst ein tapferer Kämpfer, der, 1921 geboren, fast alle deutschen Fronten des Zweiten Weltkrieges kennengelernt hat. Du hast Operation Merkur über Kreta, als einer von wenigen, überlebt, du warst vor Leningrad, in Tobruk, in Rom, und ganz zum Schluss auch noch in der Normandie, über diese Schlacht hast du nie geredet, es war die Schlimmste von allen für dich – viele tote Kameraden hast du begraben müssen, aber dein Herz war so groß, dass du auf Kreta noch das Leben eines an Malaria erkrankten Bauernjungen retten konntest. Das Wiedersehen mit dessen Familie nach 65 Jahren auf Kreta hast du, wie es sich gehört, mit Strömen von Rotwein tagelang feiern dürfen – und bist dafür sogar ins griechische TV gekommen. Die Griechen mochten dich, sie haben gewusst, du warst kein Nazi – nur ein Wehrmachtssoldat, der soviel Courage hatte, vom deutschen Sanitätsdienst die Herausgabe von lebensrettenden Medikamenten für diesen Jungen zu erzwingen. Im kretischen TV würdigte man dich als „den Fallschirmjäger, dessen menschliche und herzliche Tat mit Blick auf die Völkerverständigung nicht hoch genug eingeschätzt werden könne“.

Dem lieben Gott hast du versprochen, wenn er dich heil nach Hause kommen lässt, dann wirst du jeden Sonntag den Gottesdienst besuchen – und du hast deinen Eid gehalten, bis du nicht mehr konntest und pflegebedürftig wurdest, liebevoll versorgt von deiner Tochter und Schwiegertochter und all deinen Angehörigen.

In einem Artikel über Posttraumatische Belastungsstörungen, Militärseelsorge und die Hilfe des Glaubens für „Die Tagespost“ im Dezember 2013 habe ich dich einmal zitiert, du hast mir damals eine beeindruckende Antwort und ein wahres Glaubenszeugnis auf meine Frage gegeben, wie du den Zweiten Weltkrieg halbwegs psychisch überstehen konntest:

>>Grausame Schlachten: Kreta, Russland, Afrika, Italien und zum Schluss Frankreich – die Normandie! Die bitterste Schlacht meiner Kriegsjahre. Vielen Kameraden musste man für immer die Augen schließen, in fremder Erde zur Ruhe betten. Immer nach den bitteren Schlachten dankte ich meinem Vater im Himmel für seinen Beistand, der mich noch heute täglich begleitet.<<

Und nebenzu hast du immer Gedichte geschrieben, Heimatgedichte über die schöne Südpfalz vor allem, aber auch eines, an dem du eine Frage an deine Kameraden – und an deine Feinde formuliert hast, die an dieser Stelle noch mal ihren Platz finden soll – denn wie jeder vorbildliche und echte Soldat warst du zwar ein zäher Kämpfer, aber dabei von ganzem Herzen gegen den Krieg.

Wherefore – von Ernst Daum

Wherefore, my friend, we’re fighting here
this bloody battle, tell me, what
we are killing for – dishonour rules wherefore
The enemy – a man like me, began his life like you’d begun
remember, friend, a loving mother’s beloved son.
How many killed on battlefields are never to come home
to kiss again their mother’s cheeks, their wife’s lips and sister’s brow?
Instead of this they’re staining now
the fighting grounds
with purple blood of theirs
and as you listen you may hear
the begging pleading crying
and sometimes, friend,
the silent sound of praying.
My buddy soldier, are you thinking now how this will end for us?
Wherefore, my friend?
Let us accuse this slaughter fury hell
But even more, let’s take a stand and pray,
there’ll come a day, our children, friend,
will realize that battle’s but a stupid word
for silly games they used to play.

PS: Sein Todestag liegt einen Tag vor dem Jahrestag der Befreiung von Leningrad …

Und jetzt gehe ich eine Kerze für ihn anzünden an seinem Grab.

Januar 26, 2023   No Comments

Anstatt eines Kommentars

Januar 26, 2023   No Comments

In eigener Sache – Schreibcoaching für Esther Dieterichs Autobiografie

Esther Dieterich, eine deutsche woman of colour, hat mittlerweile durch ihre außergewöhnliche Lebensgeschichte regional und überregional Berühmtheit erlangt: Unzählige Pressemeldungen in Print, darunter auch in der BILD, im Radio und im TV. Esther war u. a. auch schon zu Gast im Nachtcafé und zahlreichen anderen Talkformaten. Als echte Powerfrau hat sie schon viele Menschen beeindruckt und berührt mit ihrer Geschichte: Sie wurde als dunkelhäutiges Baby von einer weißen deutschen Familie adoptiert – und damit begann die lebenslange Suche nach ihrer Herkunft, ihren wahren Wurzeln. Gegen viele Widerstände entdeckt sie am Ende zwar nicht ihren Vater, der verstorben ist, bevor sie ihn kennenlernen durfte, aber dafür jede Menge leibliche Geschwister, verstreut über fünf Kontinente. Das moderne und inzwischen sehr preiswert gewordene DNA-Analyse-Verfahren eines kommerziellen Anbieters machte dies möglich.
Esther wollte aus ihrer Geschichte gerne ein Buch machen und fragte bei mir nach Unterstützung an.
Die Arbeit mit ihr hat mir sehr viel Freude gemacht – Esther besitzt auch als Autorin eine unverwechselbare, authentische Stimme. Seit 1. Dezember 2022 liegt ihr Buch, erschienen bei BoD, nun also vor.
Herzlichen Glückwunsch, liebe Esther, möge deine berührende Geschichte viele Leserinnen und Leser finden!

Januar 26, 2023   2 Comments

Pasta e fagioli

Und das meint schlicht: Nudeln mit Bohnen. Es ist ein Gericht aus der cucina povera, also ein Arme Leute-Essen, man bekommt es kaum im Restaurant. Ich selbst habe es in Italien nur einmal im Lokal gegessen, da war es erstaunlich gut, denn man kann gar nichts falsch machen bei Nudeln mit Bohnen. Und es schmeckt trotzdem traumhaft lecker, besonders bei Winterwetter, aber auch lauwarm im Sommer, wenn es heiß ist.

Man nimmt dafür Borlotti-Bohnen oder weiße Bohnen, aber nicht die großen, aus der Dose oder weicht getrocknete Bohnen über Nacht ein. Zunächst macht man ein Sofritto, das heißt, man würfelt eine große Zwiebel, eine oder zwei Karotten, etwas Stangensellerie und eventuell zwei Knoblauchzehen ziemlich fein und röstet das ganze ordentlich in Olivenöl an, es sollte aber nicht zu braun werden und den Knoblauch lieber spät dazu, damit er nicht bitter wird. Tomatenmark, circa ein bis zwei Esslöffel dann mitrösten, mit einem Schuss Rotwein ablöschen. Gehackte Tomaten aus der Dose dazu und natürlich die Bohnen nicht vergessen. Alles leise simmern lassen, mindestens eine halbe Stunde. Vorher aber noch die üblichen Gewürzkräuter rein: Thymian, gehackter Rosmarin, Bohnenkraut, Majoran, Salz und Pfeffer nach Wunsch. Und als Geheimtipp: Die harte Rinde von Parmesankäse mitkochen lassen, vielleicht ein circa 6 Zentimeter großes Stück oder auch zwei Stücke in dem Format. Die nimmt man später wieder raus.
Um das Bohnengemüse noch sämiger zu machen, nimmt man dann circa ein Drittel raus und püriert den Rest, dann gibt man die ganzen Bohnen wieder dazu und füllt eventuell mit Gemüsebrühe auf, wenn das zu dick werden sollte.
Kommen wir zur Pasta. Hier scheiden sich die Geister.
Ich kann Ditalini empfehlen, kriegt man in D nicht so leicht. Es geht aber auch mit jeder Sorte von kleinen Nudeln. Zum Beispiel kurze Penne rigate. Normale Penne rigate geht nicht, es müssen schon die kleinen sein, sonst macht man das Nudeln-Bohnen-Verhältnis zunichte. Es ist schon eher eine Bohnensuppe am Ende, in der kleine Suppennüdelchen schwimmen. Keine NUDELN mit Bohnensauce in diesem Sinne.
Ich habe dazu einige Rezepte recherchiert: Die einen schwören drauf, die Nudeln direkt nach der Eintopfmethode drin mitkochen zu lassen am Ende, die anderen argumentieren, dass man dann schlechter aufwärmen oder einfrieren kann. Ich glaube, ich würde die Nudeln auch separat machen, da ist man auf der sicheren Seite. Gehackte Peterle obendrüber, noch einen Faden Olivenöl und ordentlich Parmesan.
E la pasta é pronta! Buon appetito!

Januar 22, 2023   No Comments

Reptilium in Landau

Das Reptilium in Landau ist wirklich etwas ganz Besonderes und immer einen Besuch wert. Allerdings sollte man starke Nerven mitbringen, häufig werden in der dortigen Gastronomie Kindergeburtstage gefeiert. Wer in Ruhe etwas essen will, geht vielleicht doch lieber woanders hin.

Suchbilder mit Heuschrecken

Januar 10, 2023   No Comments

Schneeglöckchen

Sie sind jedes Jahr zuverlässig zur Stelle und blühen glücklicherweise auch ohne Schnee. Diese hier sind zumeist die allerersten, aber die auf dem Grab meiner Eltern blühen auch schon. Ich habe welche gepflanzt, weil insbesondere mein Vater sie sehr geliebt hat.

Januar 8, 2023   No Comments

Italienische Weihnachtsbrote

Panettone kaufe ich jedes Jahr in der Adventszeit so vieles ein, dass es noch bis Ende Januar langt.
Und wir haben ja immer noch Weihnachtszeit, die Orthodoxen haben es sogar noch vor sich, jedenfalls die Russen und die Serben.
In Italien gibt es die Geschenke sowieso erst zu „Befana“, dem Dreikönigstag.
Neben Panettone kannte ich natürlich auch Pandoro und Pandolce, aber dass es so viele verschiedene Weihnachtsbrote in Italien gibt, war mir dann nicht klar.
Hier die praktische bebilderte Übersicht:

Januar 3, 2023   No Comments

Joseph Aloisius Ratzinger – Benedikt XVI.

16. April 1927* 31.Dezember 2022+

Januar 1, 2023   No Comments