Posts from — Dezember 2021
Das politische Rezept: Borschtsch
Seit einiger Zeit gibt es einen für Ausstehende lächerlich anmutenden Streit darüber, ob die Borschtsch genannte Suppe nun russischen oder ukrainischen Ursprungs sei. Zudem gibt es unglaublich viele Rezepte dazu, die mir allerdings allesamt weder authentisch noch plausibel erschienen sind. Sowieso möchte ich nicht schon wieder in politische Verstrickungen hineingeraten, die mir plakative Pauschaletikettierungen von ausgewiesenen Idioten bescheren.
Hier also mein pfälzischer Borschtsch.
Ich habe Butter ausgelassen und im erhaltenen Butterschmalz sowohl Zwiebeln als auch Knoblauch, eine Viertel Pepperoni und eine Handvoll Weißkraut angeschmort. Dann circa zwei Liter Brühe angegossen, dazu noch drei kleine Suppenknochen, Lorbeerblatt mit Nelken gespickt, Suppengrün. Etwas Tomatenmark. Gewürfeltes Schweinefleisch aus der Oberschale reingeworfen und dann drei kleine frische Rote Bete-Rüben reingeschnitten. Salz, Pfeffer, etwas Maggi, etwas Worcsetersauce, Thymian und Kümmel. Das Ganze dann leicht kochen lassen, der Fehler war wohl, das zu magere Schweinefleisch hinzuzugeben, noch ist es etwas zu trocken. Vielleicht gibt sich das noch während des Brodelns. Die Brühe duftet bereits herrlich und ich habe fleißig abgeschöpft und probiert. Sie schmeckt „himmlisch“ „erdig“.
Vorhin habe ich noch etwas gehackte Petersilie drauf gegeben.
Morgen wird das ganze aufgewärmt und mit einem Klack saurer Sahne serviert.
Dezember 15, 2021 No Comments
Zu Gast in der Sonntagsmesse
eines ungenannt bleibenden deutschen Bistums.
Vorsorglich hatte ich schon mehrere Tage zuvor eine Mail mit allen Kontaktdaten verschickt. Die Kirchenordner haben es schließlich schon schwer genug, auch wenn noch 3 G gilt.
Es handelte sich um eine riesige Natursteinkirche mit hallenartigem Schiff und einem verglasten, inneren Portal über die ganze Breite. Draußen circa ein Grad plus.
Im Schiff zahlreiche gebrechliche ältere Menschen, Invalide und ein spastisch gelähmtes Kind.
Innentemperatur circa sieben Grad plus. In der Nähe des Adventskranzes mit brennenden Kerzen vielleicht etwas mehr.
Gehüllt in einer Art Astronautenkleidung bestehend aus eine superdicken Daunenweste plus einer superdicken Daunen-Winterjacke, angetan mit Strickmütze und Maske also ich. Andere hatten Decken dabei, um sie sich über die Beine zu legen.
Denn, entsprechend der Corona-Verordnung des Bistums, wird NICHT geheizt.
Unter Katholiken kursiert folgendes Sprichwort, übrigens schon seit früher christlicher Zeit: „Die Straßen der Hölle sind gepflastert mit den Schädeln von Bischöfen.“
Man könnte noch hinzufügen: Und es gibt separate, UNBEHEIZTE Räume in der Hölle, Raumtemperatur circa ein Grad plus, deren Wände mit den Schädeln von Bischöfen ausgekleidet sind.
😀
Dezember 13, 2021 No Comments
Zum Tage – russisch-orthodoxe Andacht zum heiligen Nikolaus von Myra
[Ein Eintrag vom 6. Dezember 2017]
Diese Andacht wird bei den Russen und Serben erst am 19. Dezember gesungen – die russisch-orthodoxe Kirche feiert nach dem alten Kalender – doch nach all dem Weihnachtsmann-Krimskrams heute brauche ich ein wenig Erbauung.
Wer Russisch lesen und sprechen kann, ist in der Lage, mitzusingen, das Video hat Untertitel.
Es enthält circa ab Minute 8.00, den Akathistos zum heiligen Nikolaus, dessen deutsche Übertragung man hier auf den Seiten der St. Michaels-Gemeinde finden kann.
Wer das Vatican-Magazin bezieht oder es gerne kennen lernen möchte: In meiner Rubrik „Heiligtum der besonderen Art“ geht es diesmal um die Basilika San Nicola in Bari, auch wenn der Artikel wenig zentraleuropäisch-winterlich geworden ist; dafür erzähle ich eine der Geschichten, die im Akathist auch besungen wird, die sich um den heiligen Bischof rankte und seinen Ruhm als Wundertäter und Nothelfer festigte.
Dezember 6, 2021 2 Comments
Von Corona die Träume nicht nehmen lassen
Wie oft höre ich, man könne ja eh nichts planen, es ginge ja sowieso nichts.
Möglicherweise ist das so.
Deshalb arbeite ich nach dem Prinzip der breitmöglichsten Streuung.
Ich entwickle ungeheuer viele Ideen. Wenn von hundert Ideen und Träumen, die ich säe, vielleicht nur 10 realisiert werden können, bin ich immer noch ein Gewinner.
Und drum habe ich neulich die Idee gehabt, auf der Wolga von Moskau nach Petersburg schippern zu können.
Und wenn ich das nicht realisieren kann, dann immer noch meine circa 20 Wanderroutenpläne für die Südwestpfalz und den Schwarzwald.
Und immer so weiter. Und ich werde nicht aufhören. Mit einer Idee kann ich scheitern. Bspw. ist es ziemlich realistisch zu denken, ich könne diese Flussfahrt nicht antreten. Aber wenn ich noch circa 90 weitere Ideen in petto habe, dann können nicht alle zugleich zertrümmert werden.
Irgendwas geht immer.
Im Zweifel ende ich in meinem Hofrecht und übe Qi Gong. Das ist natürlich keine Wolga-Flusskreuzfahrt. Aber etwas, das ich auf meinem Schirm hatte.
Im besten Falle dann Qi Gong auf der Wolga.
Was auch nicht nichts ist.
Dezember 3, 2021 No Comments
Liebst du
Liebst du – lieb‘ von ganzem Herzen!
Drohst du – drohe nicht mit Scherzen!
Schiltst du – schilt mit Grimmesglut!
Schlägst du – schlage bis aufs Blut!
Streitest du – sei kühn im Streiten!
Strafst du – lass vom Recht dich leiten!
Übst du Gnade – fort den Groll!
Zechst du – zeche teufelstoll!
Alexei K. Tolstoi
Dezember 3, 2021 No Comments