Journalistin und Autorin

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Posts from — März 2017

Das Gebet von Fatima für den Heiligen Vater

Herr, guter Hirte der Menschheit,
Du hast Petrus und seinen Nachfolgern die Mission anvertraut,
die Brüder und Schwestern im Glauben zu stärken
und im Hören des Wortes zu erleuchten.
An diesem Ort, an dem die Hirtenkinder von Fátima eine tiefe Hingabe zum Heiligen
Vater und eine starke Liebe zur Kirche bezeugt haben, bitten wir Dich,
dass Dein Heiliger Geist der Weisheit unseren Papst Franziskus in seiner Mission als
Nachfolger Petrus erleuchten möge;
dass Deine Barmherzigkeit ihn beschütze und begleite;
dass das Zeugnis Deiner Gläubigen ihn bei seinen Aufgaben ermutige
und dass die zarte Gegenwart Marias für ihn ein Zeichen Deiner Liebe sei;
dass er stark im Glauben, wagemutig in der Hoffnung und eifrig in der Nächstenliebe sei.
So bitten wir Dich, der Du Gott bist in der Einheit mit dem Vater und dem Heiligen Geist.

Amen.

Vaterunser. Ave Maria. Gloria.

März 25, 2017   No Comments

Die Botschaft von Fatima und ich

Ich bin ja von Haus eigentlich Protestantin und wohl unverdächtig, gegenüber Marienerscheinungsorten anfällig zu sein. Ich darf auch sagen, ich war schon oft genug an allen möglichen heiligen Orten, Rom, Loreto, Assisi, Norcia, Cascia, Bari und San Giovanni Rotondo, bedeutendere und weniger bedeutende ohne Zahl.
Fatima ist einzigartig. Dabei konnte ich nie wirklich etwas damit anfangen, bis ich endlich hier war. Wo ich mich zuhause noch jedes Mal überwinden musste, endlich einmal wieder den Rosenkranz zu beten, ich lief in Fatima durch die Straßen und ließ die Perlen durch meine Finger gleiten, als würde ich Schwimmzüge machen. Es war so natürlich wie zu atmen.
Nossa Senhora, sie ist da – niemand braucht sich etwas vorzumachen. Natürlich kann man das ignorieren, aber es ändert nichts.
Und noch etwas: Das Zeichen von Fatima ist auch ein Zeichen der unbedingten Liebe zum Papst. Bei allem Hader und Zwist, bei allem Unwohlsein, das ich manchmal auch teile – ein kleines Hirtenmädchen, Jacinta Marto, machte es uns vor: Sie opferte erst Jesus und dann dem Heiligen Vater alles, ihre Gebete, ihr schweres Leiden, am Ende auch ihr Leben und ihr Sterben auf, um ihn zu unterstützen (und natürlich, um die Sünder zu bekehren).
Ja, sie hatte ja keine Ahnung, was der Heilige Vater alles falsch oder richtig machte. Darum ging es ihr auch gar nicht. Sie wusste nur, was er zu leiden hat, und das erfasste sie in ihrem winzig kleinen Herzen intuitiv. Nur ihr wird eine Vision zuteil, in der sie den Heiligen Vater einsam an einem Tisch sitzen und bitterlich weinen sieht über die Zerstörung der Welt und die Verfolgung der Kirche, während draußen vor seinem Haus die Menschen ihn beschimpfen und Steine gegen die Mauern schleudern.
Vermutlich ist das nicht das Bild, das uns beim Gedanken an den derzeitigen Heiligen Vater als erstes in den Sinn kommt – und dennoch wissen wir nicht, ob es nicht auch auf ihn zutrifft, auf einer Ebene, von der wir nichts wissen können.
Das Mädchen Jacinta, dessen Heiligsprechung zusammen mit der ihres Bruders Franciso übrigens gestern angekündigt wurde und von Papst Franziskus voraussichtlich bei seinem Besuch im Mai 2017 in Fatima vorgenommen wird, hat alles für Jesus und den Heiligen Vater gegeben – sogar das bittere Schicksal, ohne die Letzte Wegzehrung ganz alleingelassen in einem Krankenhaus in Lissabon, fern ihres Heimatortes, qualvoll an Rippenfellentzündung zu sterben – im Alter von kaum zehn Jahren, wie es ihr angekündigt worden war.
Wie kann ein so kleines Mädchen so viel von der Liebe wissen, müssen wir uns, die wir uns doch als erwachsen bezeichnen und das Leben scheinbar so gut kennen, betroffen fragen, angesichts dieser kleinen portugiesischen Hyazinthe aus vergoldetem Stahl.
Die große Fastenzeit ist immer eine besonders gnadenreiche, aber auch eine sehr unruhevolle Zeit – ein Blick in die Tagesschlagzeilen treibt uns immer wieder Tränen in die Augen. Auch dieses Jahr ist das so – aber da ist die Verheißung von Fatima, und nach den hochfestlichen Ostertagen dürfen wir am 13. Mai den hundersten Jahrestag der ersten Erscheinung Unserer Lieben Frau von Fatima begehen. Ihr unbeflecktes Herz, so hat sie uns durch die drei Seherkinder ausrichten lassen, wird unsere Zuflucht und zugleich der Weg sein, der uns zu Gott führen wird.
Wir dürfen ihr vertrauen. Sie hat Jacinta und Francisco früh zu sich geholt, wie sie es ihnen versprochen hat. Und durch die Weihe der Welt an ihr unbeflecktes Herz hat sich am Ende sogar Russland bekehrt. Was für ein ungeheuer machtvolles Zeichen, fast hört man die Jungfrau jubelnd das Magnifikat singen, während sie den Eisernen Vorhang zerreißt und Menschen auf der Berliner Mauer tanzen.
Sie ist es, die hervorbricht wie die Morgenröte, schön wie der Mond, auserwählt wie die Sonne und schrecklich wie Heerscharen, die uns diese Zusage gibt: Ihr Herz wird unsere Zuflucht sein, und durch ihr mütterliches Herz gelangen wir unter sicherem Geleit zu Jesus, unserem Herrn, der die Wahrheit und das Leben ist.
In Ewigkeit. Amen.

März 24, 2017   No Comments

Titelthema Vatican Magazin März 2017:“Mit dem Papsttum spielt man nicht“

Aus dem Artikel von Guido Horst:

„[…] Leute wie Roberto de Mattei werden von Internetdiensten wie „katholisches.info“ ins Deutsche übersetzt und wen wundert es, dass die Schlammspritzer der Papst-Debatte auch den deutschen Sprachraum erreichen.
Ausdruck dafür war der „Weckruf 2017“ deutschsprachiger Publizisten, den das Onlinemagazin „The Cathwalk“ vor einiger Zeit veröffentlicht hat. Hier wird der Papst verteidigt, Ubi Petrus ibi ecclesia heißt es gleich zu Beginn, und am Ende steht der Aufruf an alle publizistisch tätigen Katholiken, „sich der Kampagne, die gegen unseren Heiligen Vater im Gange ist, entschieden zu widersetzen und dem grassierenden Defätismus und Destruktivismus eine Berichterstattung entgegenzusetzen, die von Liebe und Wohlwollen zu unserem Papst durchdrungen ist.“ Ausdrücklich begrüßen die Verfasser „Amoris laetitia“ als ein „Geschenk des Heiligen Geistes“, das „die Tore der Barmherzigkeit weit geöffnet hat“, und distanzieren sich ebenso ausdrücklich „von den sogenannten ‚dubia‘, die suggerieren, ‚Amoris Laetitia‘ stelle einen Bruch des Lehramtes hinsichtlich der Ehepastoral dar“.

Ein Dokument der Verteidigung des Jesuiten-Papstes, so weit so gut, aber wenn Leute wie Roberto de Mattei einen Franziskus-Popanz aufbauen, auf den sie dann einschlagen, so baut der „Weckruf 2017“ einen anderen Popanz auf, den des hemmungslosen Papstkritikers, der als „pathologisches Phänomen“ Ausdruck einer argwöhnischen und pessimistischen Mentalität sei, „die sich im katholischen konservativen Lager in den letzten Jahren eingeschlichen hat, und die nur allzu gut ins Zeitalter von Fake News und Populismus zu passen scheint“. Der Feind steht rechts vermutet der „Weckruf“: und zwar „eine Großzahl katholischer Publizisten“, die sich „nicht davor zurückscheut, Papst Franziskus der Häresie zu bezichtigen“, und populistische „Einheizer im Hintergrund“, die „sich gegenseitig in einem immer starreren Rigorismus und Rubrizismus“ übertrumpfen.

Das ist Schwarz-Weiß-Malerei pur. Eine Moralkeule für alle, die sich etwa sauber und korrekt, aber doch auch kritisch mit „Amoris laetitia“ auseinandersetzen, also eine Debatte führen, zu der Papst Franziskus selbst eingeladen hat. Wieder einmal scheint es für einige grobschnittig veranlagte Zeitgenossen nur ein Schema zu geben, nach dem die Katholiken einzuteilen sind: hier die Guten, dort die Bösen, hier die Papstjubler, dort die finsteren Einheizer aus dem konservativen Lager, die in pathologischer Manier den Papst der Häresie bezichtigen. Ein Zerrbild, das nicht falscher sein könnte.“

www.vatican-magazin.de

März 11, 2017   No Comments

Fastenlektüre:Einführung in das Christentum – Aus dem Vorwort zur Ausgabe im Jahr 2000

>>Vom Johannes-Prolog her steht der Begriff des Logos im Mittelpunkt unseres christlichen Gottesglaubens. Logos heißt Vernunft, Sinn, aber auch Wort – ein Sinn also, der Wort ist, der Beziehung ist, der schöpferisch ist. Der Gott, der Logos ist, verbürgt uns die Vernünftigkeit der Welt, die Vernünftigkeit unseres Seins, die Gottgemäßheit der Vernunft und die Vernunftgemäßheit Gottes, auch wenn seine Vernunft die unsere unendlich überschreitet und für uns so oft wie Dunkel erscheinen mag. Die Welt kommt aus der Vernunft und diese Vernunft ist Person, ist Liebe – das ist es, was uns der biblische Glaube über Gott sagt. Die Vernunft kann von Gott reden, sie muss von Gott reden, sonst amputiert sie sich selbst. Damit ist der der Schöpfungsbegriff mitgegeben. Die Welt ist nicht nur maya, Schein, den wir letztlich hinter uns lassen müssen. Sie ist nicht bloß das unendliche Rad der Leiden, dem wir versuchen müssen zu entrinnen. Sie ist positiv. Sie ist trotz all des Bösen in ihr und trotz allen Leids gut, und es ist gut, in ihr zu leben. Der Gott, der Schöpfer ist und sich in seiner Schöpfung aussagt, gibt auch dem menschlichen Tun Richtung und Maß.<< Joseph Kardinal Ratzinger/Benedikt XVI.: Einführung in das Christentum.

März 7, 2017   No Comments

Fastenlektüre: Ratzingers Einführung in das Christentum

Aus dem Vorwort zur Neuausgabe 2000:

„Gott aber ist … nicht bloß irgendein theoretischer Abschluss des Weltbildes, mit dem an sich tröstet, an dem man sich anhält oder einfach vorübergeht. Das sehen wir heute überall dort, wo seine bewusste Leugnung konsequent geworden ist und wo seine Abwesenheit durch nichts mehr gemildert wird. Denn zunächst geht da, wo man Gott auslässt, scheinbar alles weiter wie bisher. Gewachsene Grundentscheidungen, Grundformen des Lebens bleiben bestehen, auch wenn sie ihre Begründung verloren haben. Aber wenn, wie es Nietzsche darstellt, die Botschaft einmal wirklich ankommt, die Menschen ins Herz trifft, dass Gott tot sei, dann wird alles anders. Das zeigt sich heute zum einen in dem wissenschaftlichen Umgang mit dem menschlichen Leben, bei dem der Mensch ganz von selbst zum technischen Objekt wird, als Mensch immer mehr verschwindet. Wenn man Embryonen technisch ‚züchtet‘, um ‚Forschungsmaterial‘ zu haben und Organvorräte zu gewinnen, die dann anderen Menschen nutzen sollen – da gibt es schon kaum mehr einen Aufschrei des Entsetzens. Der Fortschritt verlangt dies alles, und die Ziele sind ja edel: Die Lebensqualität der Menschen zu verbessern, jedenfalls derjenigen, die es sich leisten können … Aber wenn der Mensch in seinem Ursprung und in seinen Wurzeln sich selbst nur Objekt ist, wenn er ‚produziert‘ und in der Produktion nach Wünschen und Nützlichkeiten selektiert wird, was soll dan überhaupt der Mensch noch vom Mensch denken?
Wie sich zu ihm verhalten? Wie wird der Mensch zum Menschen stehen, wenn er nichts mehr vom göttlichen Geheimnis im anderen finden kann, sondern nur noch sein eigenes Machen-Können? Was hier in den ‚hohen‘ Zonen der Wissenschaft erscheint, hat sein Spiegelbild überall dort, wo es gelungen ist, auch in der Breite den Menschen Gott aus dem Herz zu reißen. Heute gibt es Freizonen des Menschenhandels, des zynischen Verbrauchs des Menschen, denen die Gesellschaft wehrlos gegenübersteht. [Ratzinger nennt als Beispiel nun Handel mit Zwangsprostituierten in Albanien]
Und sehen wir nicht überall um uns herum, in scheinbar ganz geordneter Umgebung, das Wachsen der Gewalt, die immer selbstverständlicher und immer hemmungsloser wird?“

[Hervorhebungen von mir.]

März 4, 2017   No Comments