Journalistin und Autorin

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Posts from — Dezember 2022

Ich wünsche uns allen

ein gesegnetes, friedvolles und frohes Weihnachtsfest.
Mögen sie auch ihre Kirchen zusperren und nicht mehr beheizen, die gesegnete Weihnacht hat schon unendlich viele Kriege überstanden, sie hat Pest und Cholera überlebt.
Weihnachten, das ist das schönste Fest, das wir kennen. Kaum einer kann sich seinem Zauber entziehen, noch so widrige Zeitläufte und noch so unbegabte Prediger und Oberhirten können es nicht zerstören. Das Geheimnis von Weihnachten entzieht sich jenen, die es verwalten wollen, und der Zauber der Menschwerdung wird von jenen erfasst, die in ihren Herzen Kinder geblieben sind – wenigstens für diese eine Nacht.
Den Lesern und Leserinnen, die eine Christmette besuchen, wünsche ich eine würdige Feier, die ganz auf das Mysterium der Menschwerdung fokussiert ist, ohne dünnes Gelaber zur Tagespolitik oder mahnende Verweise auf den tristen Alltag. Es ist die Zeit zu feiern, die Zeit, zu teilen, nicht unseren Frust und unseren Verdruss, sondern all das Schöne, das wir tief in uns tragen. Vergessen wir nie, dass es eine junge Mutter mit ihrem Kind war, die die Welt aus der finstersten Nacht erlöst und dafür gesorgt hat, dass unser Weihnachten jedes Jahr aufs Neue im tristesten Winter aufleuchtet und uns mit seinem Glanz tröstet und ermutigt. In dieser Nacht sind wir alle staunende Hirten, die schläfrig um ihre Feuer gelagert vom Engel geweckt werden, der uns ein kosmisches Wunder der Liebe verkündet.

All das und noch mehr wünsche ich uns allen.

Christnacht

Wieder mit Flügeln, aus Sternen gewoben, senkst du herab dich, o heilige Nacht; was durch Jahrhunderte alles zerstoben, du noch bewahrst deine leuchtende Pracht. Ging auch der Welt schon der Heiland verloren, der sich dem Dunkel der Zeiten entrang, wird er doch immer aufs Neue geboren, nahst du, Geweihte, dem irdischen Drang. Selig durchschauernd kindliche Herzen, bist du des Glaubens süßester Rest; fröhlich begangen bei flammenden Kerzen, bist du das schönste, menschlichste Fest.

Ferdinand von Saar

Dezember 23, 2022   No Comments

S. E. Metropolit Mark der russisch-orthodoxen Kirche im Ausland zur Ukraine

Wer sich vom Westen aus ein Bild zu den Verhältnissen in der Ukraine machen will, fühlt sich schon länger von den deutschen Medien, auch römisch-katholischer Provenienz, mindestens verschaukelt.

Wer die russische und/oder ukrainische Sprache lesen und verstehen kann, hat es ein wenig besser.

Nun hat S.E. Metropolit Mark von Berlin und ganz Deutschland (ROKA) einen bewegenden Gebetsappell veröffentlicht: Es geht um die Verfolgung der ukrainischen orthodoxen Kirche in der Ukraine selbst. Zugegeben, es ist ein wenig verwirrend: Einerseits gibt es also die Russisch orthodoxe Kirche im Ausland, diese untersteht aber NICHT Patriarch Kirill von Moskau und der ganzen Rus‘. Sondern hatte sich aufgrund der russischen Revolution und deren Folgen, nämlich die Emigration von Russen nach Europa konstituiert.

Zu den aktuellen Vorfällen aber mehr im Video.

Dezember 22, 2022   No Comments

Russisch-orthodoxe Allerheiligenkirche in Strasbourg

Ich war wieder ein paar Tage unterwegs und bin dabei auch in der Nähe von Straßburg gewesen. Habe spontan beschlossen, die dortige russisch-orthodoxe Kirche mit benachbartem russischem Restaurant zu besuchen.
Auf der Fahrt durch die Peripherie habe ich einige dieser unsagbar hässlichen Siebziger-Jahre-Abraumhalden Kirchenbauten, natürlich römisch-katholisch, passiert. Heruntergekommen wie die ganze Umgebung, sollte man sie vielleicht einfach sprengen.

Ich weiß nicht, wie die Allerheiligenkirche des Moskauer Patriarchats aussehen würde, hätte man sie in den Siebzigern gebaut. Ich vermute aber stark, nicht viel anders.

Der Innenraum klassisch gestaltet, aber ohne Fresken, sondern ganz weiß und sehr einladend, fast schon ein wenig karg:

Essen und Trinken hält Leib und Seele zusammen, deshalb befindet sich auf dem Kirchengelände auch ein russisch-georgisches Restaurant, gemütlich eingerichtet à la russe.

Nach Dostojewski benannt, deshalb darf natürlich das berühmte Gemälde des großen Schriftstellers nicht fehlen:

Die Golubzi Moldawischer Art waren eine Offenbarung und wurden mit einer wundervoll cremigen Smetana serviert:

Daneben gibt es Blini mit Fleisch oder mit Kaviar, Borschtsch, Boeuf Stroganoff und ein paar kompliziert auszusprechende und schwer zu merkende feine georgische Gerichte, sowohl mit Fleisch als auch vegetarisch.

Alles in allem, sehr zu empfehlen – Montag Ruhetag.

Dezember 13, 2022   2 Comments

Eine liebe Widmung aus Kriegszeiten

Da ich mal wieder am Aussortieren bin, fiel mir ein zerfleddertes, stockfleckiges Buch in die Hände, Rüttgers „Götter und junge Helden“, darin folgende Widmung:

Soweit ich es entziffern kann, steht da Folgendes:

Meiner kleinen Freundin Helma [meine Mutter] eine kleine Erinnerung an unsere gute Kameradschaft und als Dank für eine liebe Puppe, die mir Glück bringen soll.
Fränzli [?] (ein Fallschirmjäger auf Himmelfahrt), 9. Februar im 6. Kriegsjahr

Wenn ich richtig gezählt habe mit den Kriegsjahren (1939 – Jahr 1), stammt die Widmung also aus Februar 1945, damals war meine Mutter 11 Jahre alt.
Ich weiß nicht, was aus Fränzli, wenn ich seinen Namen richtig entziffert habe, geworden ist. So oder so, er wird nicht mehr am Leben sein. Ich hoffe so sehr, die Puppe hat ihm Glück gebracht.
Ich habe das übrigens als Hinweis verstanden, dass die Kameradschaft zu Fallschirmjägern offensichtlich in der weiblichen Linie dieser Familie genetisch angelegt zu sein scheint.

🙂

Dezember 7, 2022   No Comments

Der sensationelle Einzug von Marokko ins Viertelfinale

Marokkos Sieg gegen Spanien nach Verlängerung und Elfmeterschießen hat mich ziemlich begeistert.
Ich habe ein paar Jahre in Essaouira an der Atlantikküste gewohnt und kenne Land und Leute relativ gut. Darum weiß ich auch, was es diesen Menschen bedeutet, dass ihre Mannschaft in einer WM so weit gekommen ist, noch dazu gegen einen an sich starken Gegner wie Spanien.

Gestern Abend hat es die marokkanische Mannschaft mit ihrem Fieber und ihrer Leidenschaft geschafft, mich ins WM-Fieber zu versetzen. Zur Leistung der deutschen Mannschaft verliere ich erst gar keine Worte, hier ist jeder Kommentar zu viel und nach dieser ebenso idiotischen wie überflüssigen Bindendebatte war das Debakel sowieso klar.

Außerdem habe ich einen neuen Liebling, den marokkanischen Torwart Yassine Bounou, genannt Bono. Dass er tatsächlich zwei Mal den spanischen Elfmeter gehalten hat, ist natürlich schon an sich fantastisch, aber zudem ist er mit seinem völlig entspannten Lächeln und seinem wunderschönen purpurnen Trikot für mich der bis jetzt hübscheste Mann in dieser WM 🙂

Hier kann sich jeder selbst überzeugen, der Link geht auf Sportschau ARD mit tollem Foto.

Obs gegen Portugal (übrigens auch sehr schönes Spiel!) aber noch mal so gut läuft wie gegen Spanien, wage ich zu bezweifeln. Dennoch, ein wunderbarer, ein mitreißender Erfolg für die Nordafrikaner!

Dezember 7, 2022   No Comments

Worldwide Candle Lighting

Also auf Deutsch vielleicht „Weltweites Kerzenanzünden“. Wie jedes Jahr zünden wir wieder am zweiten Sonntag im Dezember, dieses Jahr also am 11., der zugleich der dritte Adventssonntag ist, um 19 Uhr Ortszeit eine Kerze an und stellen sie ins Fenster.

Diese Initiative ging ursprünglich von England aus. Der Verein „Compassionate Friends“, ein Zusammenschluss verwaister Eltern, initiierte dieses eindrückliche Zeichen für alle Menschen, die ein ungeborenes oder geborenes Kind, eine kleine Schwester oder einen kleinen Bruder, ein Enkelchen verloren haben. Dabei standen zunächst kleine Kinder im Vordergrund, doch natürlich setzen auch Menschen ein Zeichen, die einen Angehörigen im jugendlichen Alter verloren haben.

Das Motto lautet „Möge ihr Licht für immer scheinen!“

Ich finde, das ist eine wunderbare Initiative, denn das Licht reist so wie eine leuchtende Welle um den ganzen Globus.

Dezember 6, 2022   No Comments