Posts from — August 2017
Jahrestag Erdbeben von Amatrice am 24. August 2016
Das ist der Brief des Feuerwehrmannes Andrea, den er der neunjährigen Giulia auf den Sarg legte. Sie hatte sich schützend über ihre kleine Schwester geworfen – das Team von Andrea konnte die Schwester retten, aber für Giulia kam jede Hilfe zu spät.
Andrea schreibt:
„Ciao, Kleines, ich wollte nur helfen, um dich aus diesem Gefängnis von Schutt herauszuziehen. Bitte entschuldige, dass wir zu spät kamen, du konntest schon nicht mehr atmen, aber ich möchte, dass du weißt, dass wir dort oben wirklich alles getan haben, um dich da heraus zu holen. Wenn ich in mein Zuhause nach L’Aquila zurückkehren werde, dann werde ich wissen, dass es da einen Engel gibt, der mich aus dem Himmel herab führt und in der Nacht wirst du ein heller Stern sein. Ciao, Giulia, auch wenn wir uns nie kennen lernten: Ich habe dich lieb.
Andrea.“
August 28, 2017 No Comments
Konvertiten – aus der Rezension von Marie-Thérèse Knöbl in der Tagespost
vom 3. August 2017:
„Nicht nur das vor unseren Augen entfaltete Leben von Heiligen, Leidenden und Bekehrten, auch das Singen des Magnificat (im Fall Paul Claudels) oder das Sprechen eines Gebets (im Fall des jüdischen Bankierssohnes Alphonse Ratisbonne) können schlagartig zu einer Überwältigung der Seele durch den Heiligen Geist und zur plötzlichen und danach unumkehrbaren Erkenntnis der Wahrheit in Geist und Seele eines Menschen führen.
Das macht die Sammlung der Konvertiten-Leben von Barbara Wenz deutlich. Gelungen veranschaulicht sie dabei das Wirken der Vorsehung und des Heiligen Geistes durch alle Zeiten hinweg, gerade auch in besonders stürmischen Zeiten der Kirche und des Individuums. Eindrucksvoll dargestellt ist dies in den Lebensbeschreibungen der beiden jüdischen Konvertiten Eugenio Zolli und Jean-Marie Lustiger, deutlich sichtbar wird es aber auch in allen anderen Porträts.
…
Alle dargestellten Lebenswenden sind gekennzeichnet von einer unerhörten Frische, zugleich aber auch einer unerhörten, nie gekannten Tiefe des geistigen und seelischen Lebens, welche die Schwere des Kreuzes erahnen lässt, das es in der Nachfolge Christi nicht selten zu ertragen gilt.
Die Autorin bringt all dies gut auf den Punkt, wenn sie schreibt: „Denn jetzt beginnt eine Zeit im Feuerofen der göttlichen Gnade, einerseits voller Tröstungen, doch auch immer angefüllt mit Prüfungen, Kampf und geistlicher Not.“ Ihr und dem Verlag darf man zu dieser schönen Publikation gratulieren. Ihre Lektüre gibt Zuversicht und Freude, es ist ein schönes Geschenk für alle Bekehrten und Noch-nicht-Bekehrten.“
Barbara Wenz: Konvertiten. Ergreifende
Glaubenszeugnisse. Media Maria, Illertissen 2017,
ISBN 978-3-94554012-2-4,
160 Seiten, EUR 14,95
August 15, 2017 No Comments
Rudolf Otto: Das Heilige
„Ich habe das Sanctus, Sanctus, Sanctus von den Kardinälen in Sankt Peter und das Swiat, Swiat, Swiat in der Kathedrale im Kreml und das Hagios, Hagios, Hagios vom Patriarchen in Jerusalem gehört. In welcher Sprache immer sie erklangen, diese erhabensten Worte, immer greifen sie in die tiefsten Gründe der Seele, aufregend und rührend mit mächtigem Schauer das Geheimnis des Überweltlichen, das dort unten schläft.“
Rudolf Otto, lutherischer Theologe und Autor des religionswissenschaftlichen Klassikers „Das Heilige“.
August 14, 2017 No Comments
Der Segen der heiligen Klara von Assisi – nach der Überlieferung
„Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Der Herr segne euch und behüte euch. Er zeige euch sein Angesicht und erbarme sich euer. Er wende euch sein Angesicht zu und schenke euch den Frieden, meine Schwestern und Töchter, und allen anderen, die in eure Gemeinschaft kommen und dort bleiben werden, und allen übrigen, gegenwärtigen und zukünftigen, die bis zum Ende ausharren in anderen Klöstern der Armen Frauen.
Ich, Klara, eine Magd Christi, eine Pflanze unseres hochseligen Vaters, des heiligen Franziskus, eure Schwester und eure sowie der anderen Armen Schwestern Mutter, obschon eine unwürdige, bitte unseren Herrn Jesus Christus durch seine Barmherzigkeit und durch die Fürsprache seiner heiligsten Mutter Maria, des heiligen Erzengels Michael und aller Heiligen beiderlei Geschlechts, der himmlische Vater gebe und bestätige euch im Himmel und auf Erden diesen seinen allerheiligsten Segen: auf Erden mehre er euch in seiner Gnade und in seinen Tugenden unter seinen Dienern und Dienerinnen in seiner streitenden Kirche, im Himmel erhöhe und ehre er euch in der triumphierenden Kirche, in der Schar der heiligen Frauen und Männer.
Ich segne euch in meinem Leben und nach meinem Tode, soviel ich vermag, mit all dem Segen, mit dem der Vater der Erbarmungen seine Söhne und Töchter im Himmel und auf Erden gesegnet hat und noch segnen wird, und mit dem ein geistlicher Vater und eine geistliche Mutter ihre geistlichen Söhne und Töchter gesegnet haben und noch segnen werden. Amen.
Seid immer Liebhaberinnen eurer Seelen und aller eurer Schwestern und bewahrt immer das mit Fleiß, was ihr dem Herrn gelobt habt. Der Herr sei allezeit mit euch und gebe Gott, daß ihr allezeit in ihm seid. Amen.“
August 11, 2017 No Comments
Zum Fest des heiligen Laurentius
Hl. Ambrosius (um 340-397), Bischof von Mailand und Kirchenlehrer
Die Pflichten der Diener Gottes
„Wenn es aber stirbt, bringt es reiche Frucht“
Als der hl. Laurentius sah, wie Bischof Sixtus zum Martyrium geführt wurde, brach er in Tränen aus. Nicht das Leiden seines Bischofs war der Grund dafür, sondern die Tatsache, dass er ohne ihn ins Martyrium ging. Deshalb rief er ihm zu: „Wohin gehst du ohne deinen Sohn, Vater? Wohin eilst du ohne deinen Diakon? Du hast doch niemals das Opfer ohne Diener gefeiert! […] Nun beweise doch, dass du dir einen guten Diakon ausgesucht hast: willst du dich wirklich weigern, das Blutopfer mit dem zu teilen, dem du den Dienst am Blut des Herrn anvertraut hast, mit dem zusammen du die Sakramente spendest?“ […]
Papst Sixtus antwortete dem Laurentius: „Ich vergesse dich nicht, mein Sohn, und ich verlasse dich auch nicht. Aber ich überlasse es dir, schwerere Kämpfe zu bestehen. Ich bin alt und halte nur noch einen leichten Kampf aus. Du aber bist jung, und auf dich wartet ein viel herrlicherer Triumph über den Tyrannen. Du folgst mir bald nach. Trockne deine Tränen. In drei Tagen folgst du mir […]“
Drei Tage später wird Laurentius festgenommen. Man verlangt von ihm, dass er die Güter und Schätze der Kirche herbeischaffe. Er verspricht zu gehorchen. Am nächsten Tag kommt er mit Armen zurück. Gefragt, wo die Schätze seien, die er herbeibringen sollte, zeigt er auf die Armen und sagt: Das sind die Schätze der Kirche. Welch bessere Schätze hätte Christus als die, von denen er gesagt hat: „Was ihr einem von diesen Kleinen getan habt, das habt ihr mir getan“ (vgl. Mt 25,40)? Laurentius zeigte diese Schätze her und war Sieger; denn der Verfolger hatte keinerlei Lust, sie ihm wegzunehmen. In seiner Wut freilich gab er den Befehl, Laurentius bei lebendigem Leibe zu verbrennen.
[via Evangelium Tag für Tag]
August 10, 2017 No Comments