Journalistin und Autorin

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Category — Allgemein

Rumänisch

Ich hatte ja an anderer Stelle geschrieben:

Constanta mit einem Komma unter dem zweiten t, also weich gesprochen wie Constanzia, ist eine wunderschöne Stadt. Wenn man sich Rumänien vorstellt, denkt man nicht direkt an italienische Lebensart, sondern an Dracula oder so was.
Dabei hat dieses Land so viel mehr zu bieten.
Natürlich war ich auch in der orthodoxen Kirche dort, natürlich auch angemessen bekleidet: Frauen tragen einen überknielangen Rock, die Schultern sind bedeckt. Ich hatte meinen Schleier dabei, denn es ist würdig, dass Frauen in einem Gotteshaus ihr Haupt bedecken (und nur dort!). Eine Mitreisende nahm ihr Hütchen ab, ich habe ihr erklärt, dass sie das gar nicht machen muss. Nur Männer müssen ihr Haupt entblössen.
Vor der Kirche stand ein schrumpeliges altes Mönchlein, Vollbart, schwarz gekleidet. Ich holte mir seinen Segen ab und spendete natürlich für sein Kloster. Zum Dank erhielt ich eine wunderschöne Gebetskarte mit der Veronika darauf.
Danach im Jachthafen mit vielen Cafébars und Restaurants sowie einem weißen Riesenrad. Ich konnte mir das nicht vorstellen, aber überall italienishe Lebensart – die Rumänen haben ja auch die Sprache mit den Italienern, naja, mehr oder weniger. Mein erster Satz auf Rumänisch war an eine Dame gerichtet mit Hündchen: Come si chiama? Wie heißt er? Das ist identisch. Da die Antwort lautete: Lara! ging ich davon aus, dass meine Frage korrekt gestellt war. So toll.

Ah ja, Ovid ist dort im Exil gestorben. Ich könnte mir wirklich Schlimmeres vorstellen.

Heute hatte ich also wieder das Vergnügen, bei unserem Rumänen Griechisch essen zu dürfen. Warum er nicht rumänisch kocht, entzieht sich mir vollständig, aber dafür mache ich Fortschritte im Rumänischsprechen. Da er Andreas heißt und ich das weiß, wäre die Frage: Come si chiama? eher lächerlich gewesen. Aber ich konnte ein Bild zeigen und „Eisernes Tor“ – „Portile di Fiera“ sagen.

Ich liebe Sprachen.

Juli 4, 2025   No Comments

MIKROZENSUS

Ich weiß nicht, was ich verbrochen habe, aber seit mindestens 10 Jahren werde ich von diesem Mikrozensus-Fragebogen heimgesucht.
Ich habe keine Lust mehr.
Als Nächstes schreibe ich denen, dass ich nach Sibirien ausgewandert bin.

Juli 3, 2025   No Comments

Die KI und ich

Dass es mit mir und der KI nicht gut laufen würde, war mir alsbald klar.
Immerhin habe ich es schon vor 15 Jahren nicht ertragen, wenn mein SOLARIUM mit mir sprach. Glücklicherweise nervt mich ja die KI noch nicht mittels direkter Ansprache – sie wird halt jetzt immer neu und stolz auf Google präsentiert.
Dass die KI nicht nur falsch, sondern auch gefährlich ist, wen wundert es. MICH NICHT.
In irgendeinem vorsintflutlichen Medium wie der New York Times hat man das wohl mal festgestellt.

Eben gerade durfte ich dank Belehrung durch KI erfahren, dass Rumänisch zu den slawischen Sprachen gehört.

WAS ALLES NOCH?

April 25, 2025   No Comments

Georgia Briggs: Ikone. Ein Roman

Sie ist erst 12 Jahre alt und wurde auf den Namen Euphrosyne in der orthdoxen Kirche getauft. Die heilige Euphrosyne von Alexandria trat in ein Männerkloster ein, weil es in der ganzen Umgebung kein Frauenkloster gab und täuschte vor, ein Eunuch zu sein. Sie starb friedlich und zählt nicht zu den Märtyrerinnen. Doch dieser Hintergrund hat für die junge Heldin dieses dystopischen Romans von Georgia Briggs keine weitere Bedeutung.
Er spielt in der nahen Zukunft in den Vereinigten Staaten von Amerika, wo das Äon der „religiösen Toleranz“ eingeläutet wurde, ein Ministerium dazu eingerichtet wird und unter diesen Vorzeichen Christen, die an der Osternacht teilnehmen, von der Polizei verfolgt und erschossen werden. Auch Euphrosynes Eltern ist das passiert – und sie konnte sich nur dank einer Ikone des heiligen Nikolaus von Myra retten. Die für sie bestimmte Polizeikugel durchbohrte stattdessen seine Brust. Als sie versucht, die Kugel zu entfernen, fängt das heilige Bild an zu bluten. Nach diesem Vorfall lebt sie bei ihren Großeltern, die nicht gläubig sind und ihr einschärfen, sie solle ihren Taufnamen vergessen: Biblische Namen und Namen von Heiligen sind im neuen Zeitalter der religiösen Toleranz verboten; Euphrosyne muss sich mit „Hillary“ ansprechen lassen und darf ihren eigentlichen Namen, auf den sie getauft wurde, nicht mehr nennen. Auch anderen ihrer Mitschüler widerfährt dies – aber Euphrosyne gibt nicht auf. Zufall oder nicht, sie kann Kontakt zu einer orthodoxen Untergrundgemeinde aufnehmen, die sehr konspirativ agiert. Alles scheint für einen Moment gut auszusehen und Euphrosyne gibt nicht auf. Dennoch … das Regime scheint übermächtig zu sein.
Aber lesen Sie selbst.
Der Roman erschien zunächst auf Englisch, dann auf Rumänisch und Russisch und liegt nun auch in deutscher Sprache vor.

Georgia Briggs: Ikone. Ein Roman.
Edition Hagia Sophia, Wachtendonk 2024
ISBN: 9-783963- 211133

Mai 3, 2024   1 Comment

Abschied von Italien

Ich hatte einst ein Haus am Fuße des Monte Catria – so könnte ich in Anlehnung an den berühmten ersten Satz des Buches von Tania Blixen schreiben.
Seit dem 26. März ist das Geschichte – okay, er steht ja auch im Plusquamperfekt. Ich meinte die Tatsache an sich.
Die letzten vierzehn Tage waren eine Achterbahnfahrt für meine Gefühle.
Die neuen Eigentümer sind supernett und ich wünsche ihnen und ihrem Hundchen, das sie von der Straße gerettet haben, so viel Gutes – tutte le belle cose!

Wer einen absolut seriösen und äußerst kompetenten, insbesondere auch mit dem italienischen Baurecht versierten, deutschsprachigen Makler in Le Marche sucht, der seine Kunden auch nicht nach der Zahlung seiner Rechnung im Stich lässt, sondern weiter begleitend betreut, möge sich bei mir via Mail melden.

März 31, 2024   No Comments

Campingplätze sind toll

Heute Mittag habe ich mit Tschechen tschechisch gesprochen.
Das ist jetzt nicht besonders.
Aber eben kam ein Russe mitten in der Nacht an den Bus und fragte nach Salz.
Natürlich habe ich ihm Salz gegeben.
Ich hatte ja gerade daran gedacht, welches frisch einzukaufen.

März 28, 2024   1 Comment

Rod Dreher: Lebt nicht mit der Lüge


Wer seinen Bestseller „Die Benedikt Option“ gelesen hat, weiß um die besondere Fähigkeit dieses US-amerikanischen Autors, Menschen und Themen, die schon längst vergangen und vergessen geglaubt wurden, für eine interessierte christliche Leserschaft in völlig neue Zusammenhänge zu setzen, die mit unserer Lebenswirklichkeit im 21. Jahrhundert eng verschränkt sind.
In seinem jüngst im Media Maria Verlag auf Deutsch erschienen Buch bedient er sich einer Aufforderung des großartigen Schriftstellers, Literaturnobelpreisträgers und Dissidenten Aleksander Solschenizyn: Lebt nicht mit der Lüge! Unter Stalin wurde der mehrfach ausgezeichnete Hauptmann der Roten Armee wegen kritischer Äußerungen über den damaligen Präsidenten, die er einem Freund gegenüber tätigte, von der Front weg verhaftet und ins GULAG geschickt. Die Erfahrungen dort von 1945 bis 1953 haben sein schriftstellerisches Werk zutiefst geprägt. Nach der Entlassung schickte man ihn in die Verbannung nach Kasachstan. In den Sechzigern erging es ihm vergleichsweise gut, es war die so genannte Tauwetter-Periode unter Chruschtschow, doch 1974 wurde er erneut wegen Landesverrat verhaftet – aufgrund der Veröffentlichung seines erratisch dastehenden Werkes „Archipel Gulag“. Wenige Tage nach der Verhaftung wird er nach Deutschland ausgeflogen und findet vorübergehende Aufnahme bei Heinrich Böll in Köln. Es sollte dann noch über 15 Jahre dauern, bis das System, gegen das der glühende Patriot angekämpft hatte, in sich zusammenbrach. Doch es war auch dieser Zusammenbruch, der diesen Ausnahmeschriftsteller beschäftigte und belastete – und den er viel weniger als Befreiung sah, als viele im Westen. Was aber hat das alles mit uns heute überhaupt noch zu tun? Das ist eine Geschichte aus einer versunkenen Welt, der Kalte Krieg ist vorüber, der Kommunismus und die Sowjetunion gehören zu tempi passati. Und überhaupt haben Europa und die USA mittlerweile ganz andere Sorgen. Aber ist das wirklich so? Rod Dreher beschreibt in seiner Einleitung, dass ihn ein prominenter Arzt angerufen habe, dessen Mutter noch in der damaligen Tschechoslowakei aufgewachsen war. Sie sei
besorgt um die Freiheit im Westen. Nun kann man das natürlich als Hirngespinst abtun. Aber Rod Dreher ging der Aussage nach. Wie alle anderen auch war er davon überzeugt gewesen, dass mit dem Jahr 1989 der Totalitarismus beendet worden sei. Bis dieser Anruf kam. Und er ist auf viele Menschen gestoßen, die derzeit noch am Leben sind, und Zeugnis ablegen von dem „harten“ Totalitarismus, wie Dreher ihn nennt und den frappierenden Ähnlichkeiten zum heutigen „weichen“ Totalitarismus mit seinen Denk- und Sprechverboten, seiner Wokeness, der fanatischen Transgender-Agenda und der so genannten Cancel Culture. Aber auch die totale Überwachung des Bürgers durch Datensammlungen via Kreditkarte, Smartphone, gezielte Auswertung von Google-Suchbegriffen des Nutzers, Facebook, X und Instagram, auf denen die Nutzer freiwillig private Daten offenbaren bis hin zur Lancierung von smarten Lautsprechern in Wohnungen bzw. Häusern wie Alexa usw. Letzteres übrigens eine Tatsache, die von ehemaligen Dissidenten, deren Wohnungen von der Überwachungsbehörde verkabelt wurden, auf vollständiges Unverständnis stößt.
Eine Beschreibung dieses Zustandes nimmt die erste Hälfte des Buches ein und Dreher schafft es, nicht nur eine zutreffende Analyse des Ist-Zustandes zu liefern, sondern auch die Aussagen und Zeugnisse von Menschen, die in kommunistischen Staaten bespitzelt, bedroht und verfolgt wurden, für die Nachgeborenen zu dokumentieren.
In der zweiten Hälfte geht es um die Frage: Was tun angesichts dieser Realität des weichen Totalitarismus im vordergründig freien Westen?
Dreher gibt hier analog zum Dissidententum im Ostblock Tipps an die Hand, die zunächst banal klingen: Abseits der Masse leben, das kulturelle Gedächtnis pflegen, Familien und religiöse Gemeinschaften zu Rückzugsorten machen etc. Die Lektüre lohnt sich, auch wenn diese Hilfen auf den ersten Blick banal klingen mögen, denn er bleibt nie theoretisch, sondern erzählt immer von realen Menschen und deren Erfahrungen, auf die er zurückgreift – und hilft so zu einem großen Teil selbst mit, das kulturelle Gedächtnis zu pflegen.
Wer die 80er Jahre noch erlebt hat, mithin die Ära des Kalten Krieges, dem wird vieles bekannt vorkommen und in neuen Zusammenhängen aufgezeigt. Wer nach 1989 geboren wurde, kann aus diesem Buch mehr erfahren als aus manchen Geschichtsbüchern – nämlich großartige Persönlichkeiten und Schriftsteller kennenlernen, sich vielleicht vertiefter mit ihnen beschäftigen. Und das eigene selbstständige Denken kultivieren.

Rod Dreher: Lebt nicht mit der Lüge
ISBN 978-3-9479314-8-4
Media Maria Verlag Illertissen, 2023

Januar 3, 2024   No Comments

Mein neues Stück über Kloster Waghäusel für CNA

ein bisschen länger zu lesen, aber es lohnt sich:

Hier entlang.

Dezember 17, 2023   1 Comment

WIR hatten die bessere Musik #2

Von wem stammt eigentlich das Zitat, dass Eric Clapton Gott sei?
Ich habe mal gegoogelt.
https://en.wikipedia.org/wiki/Clapton_is_God
Tatsächlich geht das auf ein Graffiti aus den Sechzigern zurück.

Nun, als Christin würde ich selbstverständlich nicht so weit gehen. Aber dass er ein Ausnahmemusiker ist, wird auch in diesem Video klar.

November 28, 2023   No Comments

WIR hatten die bessere Musik #1

Ich bin in die Jahre gekommen – aber eins weiß ich:

WIR hatten damals die bessere Musik.

November 28, 2023   1 Comment