Einen Rosenkranz für Paul Badde!
Mein lieber Kollege und Freund ist gestern im Alter von 77 Jahren in Manoppello verstorben. Es war sehr gut, dass er seine letzten Tage und Stunden dort verbringen konnte. Er hat das Städtchen in den Abruzzen praktisch zu Weltruhm gebracht, denn es hütet das „Volto Santo“. Eine rätselhafte Reliquie, über die er nicht müde wurde zu schreiben.
Ich lernte Paul vor etwa 15 Jahren via Guido Horst zusammen mit Armin Schwibach in Rom kennen und wie so viele Kollegen, erinnern wir uns gerne an den gemeinsamen Mittagstisch in der Osteria „La Vittoria“, einen Steinwurf entfernt vom Vatikan und direkt um die Ecke des Büros seines Vatican-Magazins. Der römische Weißwein (oder vielmehr der aus dem Latium) ist köstlich, und so haben wir manchen Humpen geleert. Einmal war es so kalt und frisch – wir saßen draußen-, dass wir uns in die Arme nahmen, um uns zu wärmen. Dauerte nicht lange, der Weißwein sorgte für ein Übriges. Es war Paul, der mich im Jahr 2006, wenn ich mich recht erinnere, auf die Idee brachte, nach Manoppello zu fahren, von meinem damaligen Wohnort in Italien war das geradewegs um die Ecke, immer der Adria entlang nach Süden, dann ins Hinterland hinein. Die Wegstrecke seines Schaffens umfasste die Achse Jerusalem-Rom, insofern war es schlüssig, das eines seiner letzten Bücher sich zum „sein“ Abendland drehte.
Inzwischen haben die Kollegen Michael Hesemann für kath.net und Alan Posener für die WELT zwei sehr bemerkenswerte Nachrufe verfasst.
Paul pflegte mir jedes Jahr zu meinem Namenstag am 4. Dezember einen Glückwunsch zusammen mit einem schönen Bild zu mailen.
Dieses Jahr kann er das leider nicht tun. Obwohl ich sicher bin, dass es ihm jetzt gut geht, bin ich untröstlich.
Die Beisetzung ist am Samstag in Manoppello, und nichts könnte stimmiger sein. Würde ich noch in Italien leben, ich würde hinfahren, es war ja praktisch um die Ecke.
Möge die Erde dir leicht sein, lieber Paul.
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